Die Lizenz zum Chartern.
Obwohl die Schweiz ein erstaunlich schönes und vielfältiges Segelrevier ist, zieht es mich doch auch immer wieder hinaus auf's Meer.
Der Geruch von Salz in der Luft, das Mövengeschrei und der endlos erscheinende Horizont - Schon von Kindesbeinen an waren die Meeresküsten auch meine Sehnsuchtsorte.
Logisch also, direkt nach dem Binnen-Segelschein den Führerausweis für das "grosse Wasser" - den Schweizer Hochseeausweis - hinten dran zu hängen, oder!?
Der Schweizer Hochseeausweis. Ein paar Infos...
In der Schweiz ist die Ausbildung zum Hochsee-Skipper zunächst mal eine recht trockene, theoretische Sache. Neben der recht anspruchsvollen Hochseeschein-Theorie-Prüfung muss der Skipper in Spe lediglich einen Fahrtennachweis über 1000 Seemeilen aktiver Seemannschaft auf dem Meer erbringen.
Diese 1000 Seemeilen müssen in einem Zeitraum von 4 Kalenderjahren vor und nach der theoretischen Prüfung erbracht werden, wobei maximal 300 Seemeilen vor dem Ablegen der Theorieprüfung beim CCS oder der SYA anerkannt werden.
Mein Weg zum B-Schein
Ich legte meine B-Schein Theorieprüfung im Winter 2003 erfolgreich beim Institut für Hochseenavigation (HOZ) ab.
Bereits beim "Absegeln" der zur Austellung des Hochseescheins nötigen 1000 Seemeilen in den darauf folgenden Jahren achtete ich darauf, möglichst viel Praxiserfahrungen sammeln zu können.
Die 1000 Meilen kann man nämlich auch sehr gemütlich "machen", da ja keine Praxisprüfung stattfindet. Nur ob man dann beim ersten eigenen Charter auf dem Meer entspannte Segelferien geniessen würde?
Also wurden vergleichsweise anspruchsvolle Segelreviere für die Grundausbildung ausgewählt:
- Griechische Ägäis im Frühsommer:
Athen-Samos-Athen. Viele Inseln, viele Häfen. Starkwind (Meltemi), Seegang und Fallböen. Eindrücklich und interessant. - Kanarische Inseln im Winter:
Weite Distanzen, Düsen- und Kapeffekte, Nachtüberfahrten und die Atlantikwelle. - Bretagne, St. Malo im Mai:
Gezeiten, Wind und Wellen. Spannende Navigation in einem anspruchsvollen Segelrevier. - Palma de Mallorca, HOZ-Skippertraining:
Die letzten Meilen im Feinschliff durch Werner Brocker, den sensationell erfahrenen und begabten HOZ-Skipper-Trainer.
Damit konnte ich im April 2006 mein Logbuch an die Hochseeschein-Prüfstelle senden und hielt schon wenig später den ersehnten Hochseeausweis in den Händen.
Es konnte also nun auch auf dem Meer so richtig losgehen...